Die Frauenkirche
Die Dresdner Frauenkirche ist außergewöhnlich: Ihre Form ist einzigartig und prägt das Bild und die Skyline der Stadt. Sie hat eine hohe Symbolkraft, sei es als Ruine und Mahnmal nach dem zweiten Weltkrieg oder sei es als Symbol des Wiederaufbaus.
Das Besondere ist die Kuppel aus Stein: Ihre Form ist langgezogen und erinnert an eine Glocke. Sie wirkt leicht, wiegt aber über 12.000 Tonnen. Seinerzeit galt sie als kühne Konstruktion, deren Bau man erst nach langem Zögern erlaubte.
Auch die Form der Frauenkirche ist etwas Besonderes: Außen ist der Bau eckig (ein Achteck), der Innenraum jedoch ist rund.
Besuch und Anschauen
Die Frauenkirche kann besucht und besichtigt werden: Der Innenraum ist hell, pastellfarben und die barocke Innenausstattung ist eher prächtig als bescheiden. Die Kirche kann besichtigt werden, entweder ganz individuell (zu Zeiten der offenen Kirche), mit einer Führung oder zum Gottesdienst.
Das Highlight ist der Kuppelaufstieg: Wer möchte, kann auch auf den Turm steigen: Über einen eigenen Eingang gelangt man zu einem Aufzug und danach zum spiralförmigen Aufgang zwischen der inneren und äußeren Kuppelhülle. Auf der Aussichtsplattform in 67 Metern Höhe befindet man sich hoch über den Dächern von Dresden und hat einen sensationellen Blick sowohl über die Elbe und die Elbwiesen als auch über die historische Altstadt.
Eine faszinierende Geschichte
Der Bau
Schon seit dem 12. Jahrhundert stand am Neumarkt eine Kirche, die aber so baufällig geworden war, dass die Stadt Dresden zu Beginn des 18. Jahrhunderts beschloss, eine Neue bauen zu lassen. George Bähr, er war Zimmermeister und Architekt sowie damals eine Art Star seiner Zunft, wurde mit dem Bau beauftragt. Er hatte die Vision ein großartiges Bauwerk zu schaffen.
Mitten in der Stadt war der Baugrund allerdings recht klein und begrenzt, also plante man in die Höhe zu bauen. Außerdem musste der Entwurf vom Kurfürst und Herzog von Sachsen August dem Starken genehmigt werden. Der war begeistert vom Petersdom in Rom und der Kirche Santa Maria della Salute in Venedig mit ihren Kuppeln. Schließlich sollte das Stadtbild seinen absolutistischen Herrschaftsanspruch unterstreichen. So entschied man sich für einen Entwurf mit einer Kuppel.
Gebaut wurde ab 1726 mit Steinen aus dem Elbsandsteingebirge, bis schließlich 1730 der Kirchenbau fertig war. Jetzt stand Baustopp bevor: Denn die geplante Kuppel war schlichtweg nicht finanzierbar, denn das Großprojekt war deutlich teurer geworden als geplant.
Die Probleme mit der Kuppel
In den ersten Entwürfen war eine Kuppel aus Holz geplant, die mit Kupfer beschlagen werden sollte. Auch war sie zunächst kleiner geplant als später umgesetzt. Als der Baustopp aufgrund der Kosten drohte, schlug George Bähr vor, eine Steinkuppel als preislich deutlich günstigere Alternative vor. Passenderweise waren Fundament und Mauern von vornherein stärker gebaut worden, als für eine Holzkuppel notwendig. Allerdings war eine Steinkuppel mit den damaligen Mitteln ein Wagnis, dem die Stadt erst nach langem Zögern zustimmte. So baute man die Kuppel in ihrer heutigen Höhe und Form, die der Frauenkirche ihren einzigartigen Charakter gab.
In den folgenden 200 Jahren mussten immer wieder Sanierungen und Verbesserungen durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass der Bau die schwere Kuppel auch trug. Die letzten umfangreichen Maßnahmen fanden im Jahr 1938 statt.
Das große Feuer
Nach den Luftangriffen vom 13. und 14. Februar 1945 brannte die Innenstadt von Dresden. Die Fenster der Frauenkirche waren nicht zugemauert worden, so schlug das Feuer in den Innenraum der Frauenkirche über und setzte die darin befindliche Ausstattung aus Holz in Brand. Das Problem: Sandstein ist nicht hitzebeständig. Am Morgen des 15. Februar brach ein Pfeiler und mit ihm stürzte die gesamte Last des Gebäudes und der Kuppel in die Tiefe.
Über 40 Jahre ließ man den Trümmerberg mehr oder weniger unangetastet als Mahnmal gegen den Krieg stehen.
Der Wiederaufbau
Zwischen 1996 und 2005 wurde die Frauenkirche zum großen Teil mit Spendengeldern wiederaufgebaut. Der neue Bau sollte so authentisch wie möglich sein. Also wurde der liegengebliebene Trümmerberg aufgeräumt, die Steine Katalogisiert, vermessen und die Position im Bauwerk berechnet. So entstand die mosaikartige Fassade aus alten und neuen Sandsteinen. Mit Ausnahme der Kuppel, sie besteht ausschließlich aus neuen Steinen, der Stabilität wegen.
Während des Wiederaufbaus kam es zum Streit um die Orgel: Die ursprüngliche Silbermann Orgel war zerstört worden. Die Frage war jetzt, ob die alte Orgel trotz fehlender Pläne rekonstruiert werden solle, oder man direkt eine neue bauen sollte. Schließlich entscheid man sich für einen Neubau, der große Proteste nach sich zog.
Beim Wiederaufbau wurde übrigens direkt modern gedacht und gehandelt: So wurden Leitungen verlegt und ein Fahrstuhl zur Kuppelbesichtigung eingebaut.
Machen
In aller Ruhe das Innere der Kirche betrachten.
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Hinkommen
Synagoge: Tram 3, 7, Pirnaischer Platz: Tram 1, 2, 3, 4, 7, 12
Neumarkt, 01067 Dresden
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