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Das Blaue Wunder

Das Blaue Wunder ist eine Stahlbrücke in Dresden. Eigentlich heißt sie Loschwitzer Brücke und verbindet die Stadtteile Blasewitz auf der linken Elbseite und Loschwitz (rechtes Ufer). Blaues Wunder heißt die Brücke, weil sie angeblich von alleine Blau geworden ist und weil sie den zweiten Weltkrieg durch wundersame Heldentaten einzelner Dresdener überstanden hat.

Blaues Wunder an der Elbe

Schon lange gab es eine Fähre zwischen Blasewitz und Löschwitz. Ende des 19. Jahrhunderts wollten die Anwohner eine Brücke, es dauerte allerdings seine Zeit, bis diese wirklich gebaut wurde. Das lag an der Finanzierbarkeit, an der nicht direkt erfolgten Zustimmung des Sächsischen Landtags und an Auflagen der Schiffer, die keinen Pfeiler in der Elbe haben wollten.

Schließlich baute man bis 1893 ein zur damaligen Zeit technisches Meisterwerk: Eine tragkräftige Brücke, die ohne Pfeiler im Flussbett auskam. Die Fahrbahn hängt an einem Zugband aus vernieteten Flacheisen. Die Tragkraft war so hoch, dass bis 1985 die Straßenbahn über die Brücke fahren konnte. Heute dürfen aufgrund verminderter Tragfähigkeit nur Fahrzeuge bis maximal 15 Tonnen über die Brücke fahren, was mittels einer Waage und Videoüberwachung kontrolliert wird.

Detail: Laterne an der Brücke

Die Finanzierung erfolgte über eine Maut, jeder der über die Brücke wollte (Menschen, Pferde, Fahrzeuge) mussten dafür zwischen 3 und 20 Pfennig bezahlen. Seit 1924 ist die Nutzung der Brücke kostenlos.

Es gibt die alte Geschichte, dass die Brücke einst grün angestrichen gewesen sei und von alleine (über Nacht bzw. durch die Witterung) blau wurde. Deswegen gab man ihr den Spitznamen "Blaues Wunder."

Wenn man vom Schillerplatz zur Brücke geht, findet man am Anfang eine Gedenktafel: Sie erzählt vom Wunder, dass die Brücke noch steht. Denn zum Ende des zweiten Weltkriegs wollte die SS die Brücke sprengen, um es der vorrückenden Roten Armee schwerer zu machen. Zwei mutige Bürger trennten heimlich und unabhängig voneinander das Kabel zum bereits angebrachten Sprengsatz. Es ist Erich Stöckel und Paul Zickler zu verdanken, dass die Brücke heute noch steht.


Übrigens...

Beim Besuch der Brücke lohnt sich auch die Umgebung: Von hier aus ist es nicht weit zu den Dresdener Bergbahnen (Standseilbahn und Schwebebahn), mit denen man die Hänge hinaufkommt. Außerdem liegt am Fuß der Brücke ein gemütlicher Biergarten ("Schillergarten").
 

Hinkommen

Schillerplatz: Tram 6, 12
 

Loschwitzer Brücke, 01326 Dresden