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Der Zwinger

Es ist einfach Wow, der Blick vom Wallpavillon hinunter in den Hof vom Zwinger. Eigentlich ist hier alles beeindruckend, jede Fassade, jede Statue oder Kunstwerk und jeder Gedanke an die Geschichte dieses besonderen Ortes.

Der Zwinger: Glockenspielpavillon

Eigentlich ist ein "Zwinger" der Platz zwischen der inneren und äußeren Stadtmauer. So war es auch in Dresden: Als der Zwinger entstand, war hier die Stadt zu Ende.

Der Dresdener Zwinger ist ein Stück barocker Baukunst: Er ist ein Ensemble mehrerer ineinander übergehender Gebäude, Pavillons und Galerien die einen großen Hof umrahmen. Ursprünglich war er als Orangerie genutzt, dann als Festplatz und heute für Theateraufführungen. Konzerte und die Museen Gemäldegalerie Alte Meister, Dresdener Porzellansammlung und den Mathematisch Physikalischen Salon.

Es ging um Autorität: Als die prächtige Anlage gebaut wurde, sollte sie vor allem der Repräsentation dienen und die Macht August des Starken zeigen. Denn Dresden bestand damals aus Holzhäusern, doch August wollte eine schmuckvolle Architektur aus Stein wie in Frankreich. So entwickelten sich die Pläne der Orangerie zu einem kunstvollen und reich verzierten Ensemble.

Die (Bau-)Teile des Zwingers

Kronentor

Der Zwinger ist ein Komplex aus verschiedenen Bauwerken, die zusammen den Innenraum umschließen und eine Einheit bilden. Die dienen unterschiedlichen Zwecken und wurden auch nicht zeitgleich fertiggestellt.

Wallpavillon

Der Wallpavillon ist ein Highlight des barocken Bauens und ebenso das Highlight des Zwingers. Großartige Bildhauerarbeiten von Balthasar Permoser zieren den Pavillon wie Götter und Helden antiker griechischer Mythen wie Aphrodite, Paris, Athena, Artemis, Zeus und Hera. Ein sächsisch-polnisches Wappen mit den Insignien A.R. (Augustus Rex) und ein Herkules mit einer Weltkugel krönen das Ganze. Es ist die Verschmelzung der Götter griechischer Mythologie und der Machtanspruch des Herrschers.

Das Besondere ist die Freitreppe im Wallpavillon, denn sie führt hinauf auf die Arkaden und den Stadtwall. Beim Besuch unbedingt hinaufsteigen, von hier oben hat man einen tollen Blick über die ganze Anlage!

Stauen im Zwinger

Glockenspielpavillon

Genau gegenüber dem Wallpavillon, sozusagen als Gegenstück auf der Stadtseite, liegt der Glockenspielpavillon. Das Besondere: Die Uhr mit dem Glockenspiel ist aus Meißner Porzellan. Schon beim Bau wurde es geplant, allerdings konnte es erst 1933 installiert werden. Es spielt alle 15 Minuten zu jeder Viertel- halben- dreiviertel- und vollen Stunde. Früher hieß es aufgrund seiner Lage Stadtpavillon und wurde erst nach Installation des Glockenspiels umbenannt.

Das Erdgeschoss dient als Durchgang zu Stadt, wie ein Tor. Die Figuren und Schmuck der Fassade sind dem Wallpavillon sehr ähnlich, allerdings stellen die Figuren mehr antike Helden als Götter dar wie z.B. Perseus, Paris und Helena.

Das Glockenspiel aus Meißner Porzellan spielt alle 15 Minuten.

Kronentor

Das Kronentor ist ein Portal und Pavillon bzw. kleiner Turm auf der alten Festungsmauer. Direkt dahinter liegt eine Holzbrücke über einen Graben: Es ist der Ausläufer des Zwingerteichs, angelegt im ehemaligen Festungsgraben. Er erinnert an antike Triumphbögen und ist mit einem Herkuleskopf auf der Außenseite und einem Frauenkopf an der Hofseite sowie verschiedenen Statuen verziert. Durch ein Loch in der Zwischendecke kann man von unten bis ganz nach oben schauen, wo bis 1945 ein Deckenfresko zu sehen war.

Nymphenbad und Wasserspiele

Hinter dem Französischen Pavillon im Park um den Zwingerteich liegt das Nymphenbad mit seinen Wasserspielen. Sie waren ursprünglich Bestandteil eines Tores in der Stadtbefestigung.

Die tolle barocke Brunnenanlage ist ein Raum, der ummauert ist. Die Seitenwände sind aufwändig gestaltet und verziert mit Statuen, Verzierungen und einem künstlichen Wasserfall. Der Betrieb war im Barock sehr schwierig, man hatte ja noch keine elektrischen Wasserpumpen zur Verfügung. So wurde im Turm des nahen Wilsdruffer Tors ein Wasserreservoir angelegt, welches durch ein Schöpfwerk gefüllt wurde.

Nymphenbad

Mathematisch-Physikalischer Salon

Der Mathematisch Physikalische Salon ist das Eckpavillon zwischen Wallpavillon und Langgalerie. Seit 1746 befindet sich darin eine Sammlung mathematischer und physikalischer Instrumente, daher stammt auch sein Name. Im Obergeschoss liegt ein mit sächsischem Marmor getäfelter Salon, der zunächst als Festsaal und seit 1729 als Museum genutzt wurde. Im Untergeschoss lag ein Grottensaal mit Wasserspielen und Brunnen sowie Marmorstatuen von Apollo und Minerva. Nach dem Einsturz im Krieg 1813 wurde er nicht wideraufgebaut, sondern nach einer Instandsetzung als Museum genutzt.

Heute sind wissenschaftliche Instrumente zum Rechnen, Zeichnen oder aus Optik und Astronomie ausgestellt. Besondere Ausstellungsstücke sind ein arabischer Himmelsglobus aus dem 13. Jahrhundert und eine Rechenmaschine von 1650 von Pascal.

Französischer Pavillon

Bis 1945 waren hier französische Gemälde zu sehen, die gaben ihm auch seinen Namen. Die Wände und Böden des Obergeschosses sind mit sächsischem Marmor gestaltet, hier finden heute Konzerte statt. Im Untergeschoss und in der angrenzenden Galerie sind heute Stücke der Skulpturensammlung zu sehen. An der zweigeschossigen Rückseite des Pavillons liegt das Nymphenbad.

 

 

Deutscher Pavillon

Der Deutsche Pavillon liegt zwischen Glockenspielpavillon und Sempergalerie. Zu Stadtseite hin hat er einen eingeschossigen Anbau. In ihm liegen die Restaurierungswerkstätten der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.

Sempergalerie

Die Sempergalerie ist ein nach Plänen von Gottfried Semper gebauter Museumsbau und die Begrenzung des Zwingers zum Theaterplatz hin (wo auch die Semperoper steht). Sie ist das größte Gebäude des Zwingerkomplexes und beherbergt die Gemäldegalerie Alte Meister. Außerdem dient sie als Durchgang vom Theaterplatz zum Innenhof.

Architektonisch ist das Gebäude ein Bruch mit den Fassaden der anderen Gebäude des Zwingers, die nach Pöppelmanns Plänen entstanden sind: Die Fassade der Sempergalerie betont geometrische Formen und ist eher sachlich als verspielt (wie die restlichen reich verzierten Pavillons des Zwingers)

Blick auf den Zwingerhof

Geschichte: Von Vernachlässigung, Wiederaufbau, Zerstörung und erneutem Wiederaufbau

1711 begann der Bau der Bogengalerien, des Nymphenbads und des Mathematisch-Physikalischen Salons (damals noch als Orangerie geplant). Federführend waren der Baumeister Matthäus Daniel Pöppelmann und der Bildhauer Balthasar Permoser. Zu Lebzeiten August des Starken wurde der Zwinger nicht vollendet. Nach seinem Tod allerdings ging es mit der weiteren Gestaltung nur langsam voran. Insbesondere der siebenjährige Krieg (1756 bis 1763) war ein Zeitpunkt, zu dem der Zwinger beschädigt und vernachlässigt wurde.

Erst 1855 wurde die Sempergalerie fertiggestellt, die den Zwingerkomplex abschließt. Sie war als Museum gebaut und belebte auch den alten Zwingergarten wieder. 1921 begannen Restaurierungsarbeiten durch die Zwingerbauhütte, sowohl der Fassade als auch der Innenbereiche, die bis 1939 andauerten. Im Februar 1945 wurde bei den Bombenangriffen der Alliierten auch der Zwinger stark beschädigt. So musste er in den 1950er Jahren wieder grundlegend aufgebaut und restauriert werden. Diese Arbeiten dauerten bis 1960 zur 750-Jahrfeier Dresdens.


Machen

Durch den Zwingerhof schlendern und dem Glockenspiel zuhören.
 

Hinkommen

Theaterplatz: Tram 4, 8, 9, Postplatz: Tram 1, 2, 4, 8, 9, 11, 12
 

Sophienstraße, 01067 Dresden